Pilzsammeln 2018

Zurück zur Natur …

eine Erfahrung auf dem „Weg“.

Alle Jahre wieder, wenn die Tage kürzer und kühler werden, der Sommer sich langsam verabschiedet und in den Herbst übergeht, ist die beste Zeit für Waldspaziergänge. Denn im Spätsommer und Frühherbst ist die Pilzsaison in vollem Gange. Auch 3 Shinson Hapkido Jünger: Prisca, Brigitte und Marcel zogen feste Schuhe an, nahmen den Weidenkorb und zogen los.“ Brigitte Bütler, eine begnadete Floristin und Gärtnerin aus dem Dojang Cham welche uns in die Kunst des Pilz „suchen und inden“ einführte, nahm uns mit in eine faszinierende Welt.

In Lauchern in Oberiberg (Kanton Schwyz) erklärte sie uns die Flora der Gegend und wie man den schmackhaften Steinpilz findet.

Zu Beginn wurden wir über die goldenen Regeln beim Pilzsammeln instruiert:
  1. Pilze prüfen, niemals einen Pilz essen, den man nicht genau kennt. Das eine Kriterium, mit dem man einen giftigen von einem ungiftigen Pilz unterscheiden kann, gibt es nicht! Oft lässt sich ein Pilz erst anhand fünf oder mehr markanter Merkmale sicher bestimmen. Zur Pilzprüfungsstelle gehen…
  2. Der frühe Vogel… Man, muss wirklich früh aufstehen. Die echten Pilznarren stehen nämlich schon bei Sonnenaufgang im Wald. Wer zu spät kommt, findet nur noch die Pilze, die andere übriggelassen haben.
  1. Pilze nicht schneiden! Oft stecken wichtige Bestimmungsmerkmale eines Pilzes in der Knolle – oder eben in ihrer Abwesenheit. Daher schneiden PilzexpertInnen ihre Funde nie am Stiel ab, sondern drehen den ganzen Pilz vorsichtig aus dem Boden.
  1. Nur die guten Pilze ins Körbchen! Nicht wahllos alle Pilze im Wald sammeln und erst hinterher versuchen, sie zu bestimmen, denn so können Bruchstücke von Giftpilzen zwischen die genießbaren Pilze geraten. Giftpilze sollte man unbedingt stehenlassen und niemals zerstören. Sie sind Nahrung für andere Tiere und von großer Bedeutung für das Ökosystem. Pilze leiten quasi als "Internet des Waldes", die Nachrichten zwischen Bäumen weiter.
  1. Pilze gleich putzen! Den Pilz an Ort und Stelle grob abputzen und Nadeln und Blätter entfernen. Es empfiehlt sich zudem, von Schnecken und Würmern angefressene Stellen großzügig abzuschneiden, sonst sind sie Pilze verschwunden bevor man zu Hause angekommen ist.
  1. Pilze niemals in Plastik! Pilze sollten niemals in Plastiktüten gesammelt werden, da sich unter Luftabschluss die Eiweißzersetzung beschleunigt. In Tüten oder Rucksäcken zerquetschen die Pilze außerdem sehr schnell. Stattdessen lieber ein klassisches Pilzkörbchen mitnehmen.
  1. Keine Pilze Babys und Senioren! Junge Pilze zu sammeln ist nicht nur raffgierig, sondern auch gefährlich, da sie oft sehr schwer zu bestimmen sind. Alte Pilze schmecken nicht mehr, außerdem können sie, wenn ihr sie stehenlasst, ihre Sporen weitergeben und so für den Erhalt ihrer Art sorgen.
Auch Prisca Portmann eine sehr bewanderte und naturliebende Frau aus dem Dojang Zürich, weiss viel über die Natur und die Berge und Wälder zu berichten, es ist spannend Ihren Geschichten zu lauschen. Einst mieden die Menschen den Wald, in Märchen wurde vor ihm gewarnt. Der Wald, er war ein Ort des Schreckens, der Geister, des Unwirtlichen. Doch Zeiten ändern sich: Heute ist er für viele ein fast spirituell aufgeladener Zufluchtsort, um wieder aufzutanken. Zum Frühlingserwachen lockt er mit dem ersten Grün, im Hochsommer bietet er kühlenden Schatten und im Herbst buntes Laub und raschelnde Blätter - viele Menschen gehen gerne in den Wald, um dort die Natur zu genießen und wieder zu sich zu finden. Sie scheinen intuitiv eine tiefe Verwobenheit zwischen Mensch und Natur zu spüren. Ein Trend aus Asien ist die Waldmedizin das sogenannte "Waldbaden" - das Eintauchen in einen Wald mit allen Sinnen - eine anerkannte Methode zur Vorbeugung von Krankheiten. Der Wald aktiviert und stärkt wichtige Bestandteile des menschlichen Immunsystems. So würden dort weniger Stresshormone wie Cortisol ausgeschüttet. Es wird beobachtet, dass Bäume sogenannte Terpene freisetzen - Proteine, die gegen Krebs schützen. Waldluft sei somit ein "wunderbares Arzneimittel", und für jeden kostenlos nutzbar, der einen Wald in Reichweite hat. Das Einatmen dieser Luft gleiche einem "Cocktail aus bioaktiven Substanzen" und sei "wie ein Heiltrunk zum Einatmen". Auch ohne das Wissen über die jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnisse - die Verbundenheit mit der Natur scheint den Menschen in den Genen zu liegen. Schließlich leben Menschen seit weit über zwei Millionen Jahren in und mit der Natur. Es ist in menschliches Bedürfnis, ist sich mit anderen Lebewesen zu verbinden", seien es Pflanzen oder Tiere. "Im Wald können wir sein, wie wir sind... Die Natur, die Tiere, die Pflanzen, sie beurteilen uns nicht". Dieses "So-sein-dürfen-wie-man-ist" sei "eine der bekanntesten psychologischen Heilwirkungen des Aufenthalts in der Natur". Die Natur ist der Ursprung des Menschen, lange bevor er sesshaft wurde. Die Natur ist der Gegenpol zu allem, was uns in unserer modernen Welt beherrscht: Hier staut sich kein Verkehr und hier mahnt kein Chef zu mehr Leistungsbereitschaft. In ihr erleben wir die Rückkehr zu einer inneren Ruhe, die sich kaum anderswo finden lässt. Wohl kaum eine körperliche Betätigung ist gleichsam so ursprünglich als auch auf vielfälti ge Weise für das „Gesamtpaket Mensch“ von Vorteil wie Wandern: Es trainiert nicht nur, sondern gibt auch der Seele viel Freiraum. Dabei ist gerade diese ursprünglichste aller Fortbewegungsarten schon in ihrer Grundform ein so erholsamer Quell für Körper, Geist und Seele, um dort zwischen seelischer Erholung, frischer Luft und körperlicher Bewegung Positives für ihren Alltag zu finden. Auch unser Geist ist, analog zur Seele, durch die moderne Lebensweise überfordert: Praktisch bei allem was wir tun, herrscht Reizüberflutung und Stress. Hier bunte Werbung, dort noch mehr Action. Und dazwischen der Zwang, mitmachen zu müssen, um nicht „out“ zu sein. Viele haben einen überfüllten Arbeitstag – schalten aber hernach nicht ab, sondern stürzen sich noch in den Freizeitstress zwischen Party und Fitnessstudio. Wer kann heute schon von sich behaupten, dass er täglich genügend Bewegung bekommt? Also nicht nur genug, um den Körper einem irgendwie gearteten Schönheitsideal entsprechen zu lassen, sondern tatsächlich genug, um den inneren Bewegungsdrang, der jedem angeboren ist (und oft einfach mit der Diagnose ADHS weggewischt wird), zu befriedigen? Jährlich fluten tausende die Fitnessstudios, wo sie Gewichte stemmen, tanzen, hüpfen, rudern und laufen. Bloß: Den einfachsten Weg, raus in die Natur zu wandern, erkennen die Wenigsten. Es fängt schon beim Urquell des Lebens an, dem Atmen: Durch unsere Stresssituationen sowie der Tatsache, dass Menschen es evolutionär gesehen nicht gewöhnt sind, sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten, atmen viele zu kurz und flach. Allein das mindert unsere Lebenskraft. Wer wandert, strengt seinen Körper an. Dadurch beginnt er automatisch, biologisch optimal zu atmen, lässt die Lungen sich mit frischer Landluft fernab von Abgasen füllen. Dazu stärkt Wandern den gesamten Bewegungsapparat: Unser Körper, der gezwungen wird, Arbeitstage sitzend zu verbringen, gerät wieder in aufrechte Position. Unsere Beinmuskeln werden beansprucht, besser durchblutet und gekräftigt. Je mehr er wandert, desto mehr kehrt ein menschlicher Organismus zur Stärke eines Urmenschen-Jägers zurück – und diese Kraft verbessert direkt unseren Alltag.

Beim Wandern ist maximale Entspannung die Devise: Kein Zeitdruck, keine Distanzvorgaben und wenn der Körper es will, sich auch einfach mal auf eine Bank legen und der Natur lauschen.

Wandern ist natürlich, Wandern ist ursprünglich und Wandern ist auf vielfältigste Art und Weise gut für Körper, Geist und Seele. Wer hier lernt, loszulassen, erntet nicht nur mehr als genug Kraft für ein stressiges Leben in der modernen Welt, sondern biegt auch sein inneres Gleichgewicht wieder hin und gibt nicht zuletzt auch seinem Körper die Bewegung, die er benötigt.

Nach einem Aufregenden, erfüllten und zufriedenem Tag in den Bergen und einem Körbchen voller Pilze, mit einer in der Stadt vermissenden und vergessenen Herzlichkeit von einer in der Natur lebenden Bäuerin „Maria“ die uns mit Ihrer Gastfreundschaft begeistert und uns wunderbar bewirtet hat, Lud uns Brigitte zu Ihr nach Hause ein um den tollen Fund gleich zu verarbeiten und nochmals den Tag Revue passieren zu lassen.

Brigittes Lebenspartner Werner ein begnadeter Koch, zauberte ein wunderbares Abendessen für uns. Ein Tag in der Natur, so reich an Erlebnissen Eindrücken und Geschichten und voller Herzlichkeit … Sein eigenes Essen suchen finden und dann frisch zubereiten … Ein Tag der noch lange in Erinnerung bleiben wird … Ich Danke Euch aus vollem Herzen für diese wunderbare Erfahrung Leute 😉 …

"Was natürlich ist, ist gut"

Sabomnim Marcel Mayer

de_DEDeutsch